Thursday, February 19, 2009

German Mom writes a bilingual book: An Interview with Ulrike Rylance

Sarah Mueller sat down with Ulrike Rylance and chatted about her new bilingual book, Wo ist Hawaii, and her strategies for bilingual success with her daughters.

Note: the interview was conducted in German. You can read an English translation here.



Sarah: Also, vielen Dank nochmal für die Zeit!

Ulrike: Ja, es ist kein Problem, kein Problem.

Sarah: Ich habe heute Morgen das Buch durchgelesen; es ist so schön geworden!

Ulrike: Ach, danke, ja. Die CDs habe ich auch mitgeschickt?

Sarah: Ja, genau. Die habe ich. Wie bist du auf die Idee gekommen, das Buch zu schreiben?

Ulrike: Ich schreibe sowieso noch andere Geschichten, für Kinder und auch Erwachsene, aber ich wollte gern was machen was zweisprachig ist, weil ich finde, dass es einfach zu wenig gibt. Ich habe das erst auf Deutsch geschrieben, das Gedicht, und wollte gern was machen, was ein bisschen international ist. Bei diesem zweisprachlichen Sachen da muss man immer aufpassen, dass die Themen irgendwie so Länder überkreisend sind, also, dass es nicht nur was rein Deutsches ist oder was rein Amerikanisches ist. Dann bin ich auf die Idee mit der Reise gekommen und dann habe ich es auf Deutsch geschrieben und dann einfach ins Englische übersetzt. Meine Freundin ist Illustratorin und hat also auch gleich gesagt sie macht mit, und das ist also entstanden.

Sarah: Wow, super! Ich mag das ganz am Ende mit den Fragen und mit der Karte... das ist prima. Ich habe auch am Anfang gedacht, ich muss meine Karte holen und dann habe ich die im Buch gefunden, schon dabei.

Ulrike: Ja, das ist für kleinere Kinder, dass sie ein bisschen, so eine Vorstellung bekommen, wie die Weltkarte ist, weißt du, und wo das überhaupt ist und wie sie (die Charaktere) so dann da lang geschwommen sind und was sie falsch gemacht haben.

Sarah: Süß! Und es reimt sich auch so schön.

Ulrike: Ja. Meine Freundin hat jetzt schon die Idee aber vielleicht noch einen zweiten Teil irgendwann machen, denn sie haben eigentlich also nur die Hälfte der Welt bis jetzt gesehen. Gibt’s da noch China, Indien, diese ganze andere Ecke dahinten, da könnte man sie noch mal hinschicken.

Sarah: Vielleicht können sie endlich Hawaii erreichen.

Ulrike: Ja, genau.

Sarah: Die Armen. Das wäre schön. Das stimmt.

Ulrike: Und mit der CD, hatte mir jemand gesagt, dass es eine gute Idee ist, wenn die Kinder sozusagen, mitlesen können, und dann immer die Seiten umblättern können im Auto oder so und deswegen haben wir die CD gemacht.

Sarah: Ja, das ist deine Tochter drauf, na?

Ulrike: Ja, die Lizzy liest das Deutsche, und die Tochter von der Illustratorin, von der Randi, liest dann das Englische

Sarah: Also, okay. Und wie alt ist denn deine Tochter?

Ulrike: Sie ist elf. Sie ist jetzt elf geworden.

Sarah: Sie spricht so schönes Deutsch.

Ulrike: Ach, danke.

Sarah: Und wie geht es denn bei Euch in der Familie? Spricht ihr denn alle Deutsch zusammen? Oder Deutsch und Englisch?

Ulrike: Also, mein Mann spricht überhaupt kein Deutsch. Mein Mann ist Engländer, wir haben erst in England gewohnt, und der kann überhaupt nichts sagen. Ich hab' eigentlich immer mit den Kindern immer nur Deutsch geredet also, von Anfang an, und überall, und dadurch haben sie es einfach gelernt. Mittlerweile wenn er dabei ist, redet man naturlich Englisch, aber sobald ich mit ihnen alleine bin, rede ich mit ihnen Deutsch. Als sie klein waren, habe ich meistens “doppelt” gesagt – dann habe ich meistens erst auf Deutsch gesagt und dann habe ich gesagt "Jetzt müssen wir das nochmal auf Englisch sagen weil Daddy uns nicht versteht!" Es hat sich einfach so ergeben.

Sarah: Okay, und haben die Kinder dann auch mal in Deutschland gewohnt oder sind sie die ganze Zeit in Seattle dann?

Ulrike: Sie haben also nie in Deutschland gewohnt. Wir waren erst in London die ersten vier Jahre und seit 2001 sind wir in Amerika. Aber wir fahren ziemlich oft nach Hause zu meinen Eltern, so zweimal im Jahr, das hilft natürlich. Meine Tochter hat auch eine deutsche Brieffreundin. Also, ich verziere das ein bisschen, dass das Verhalten bleibt. Hast du denn auch Kinder?

Sarah: Ja, ich habe drei Kinder, drei Söhne. Der Älteste ist acht (Jahre alt), dann einer der ist fünf und einer der ist jetzt zwei. Mein Mann ist Deutscher und ich bin Amerikanerin – wir versuchen Deutsch und Englisch zu reden Teilweise mehr Englisch als Deutsch, aber sie verstehen alles und sie reden Deutsch immer mit dem Kleinen. Der kann das ganz schön eigentlich, ganz toll. Wenn sie mit ihm reden wollen dann sprechen sie Deutsch, aber dann wenn sie mit mir reden dann sprechen sie nur Englisch. Sie sind so gewohnt. Das kommt noch. Wir arbeiten daran.

Ulrike: Ich denke mal wenn so sie auch ungefähr bis zum zwölf sind und gut gelernt haben, dann verlieren sie es auch nicht mehr. Sie sehen halt auch einen Sinn darin, das zu lernen, weißt du, weil sie Deutschland lieben und sie lieben das deutsche Essen und sie lieben Oma und Opa und die deutschen Schwimmbäder… Sie fahren gern dahin wenn sie können – da haben sie auch einen Anreiz, weißt du? Wenn wir jetzt nie dahin fahren würden, würden sie sich iregendwann fragen warum das Ganze aber…

Sarah: Ja, genau, dann haben sie gute Erinnerungen daran und ein gutes Verhältnis. Dann eine Frage von meinen Kunden dass immer wieder kommt: Was war die größte Schwierigkeit, also die zwei Kinder zweisprachig zu erziehen? Also, was findest du am schwierigsten?

Ulrike: Also, ich habe eigentlich nicht so viele Schwierigkeiten gehabt, aber ich weiß dass es für viele, ist es die Tatsache dass man einfach konsequent bleiben muss, dass man immer Deutsch reden muss, auch wenn es in dem Moment nicht so gefällt. Zum Beispiel auch auf dem Spielplatz oder im Supermarkt, weil man sich dann sofort immer outet als Ausländer, weißt du, und viele die jetzt in Amerika leben sie wollten sich auch integrieren und als Amerikaner anscheinen. Und in dem Moment wo mann laut mit den Kindern Deutsch redet, wissen natürlich alle. Also, ich weiß dass das für einige ein Problem ist, und dass sie dann inzwischen den zwei Sprachen hin und her schnitten und in dem Moment wo man das macht ist es im Prinzip schon verloren, weil dann die Kinder das sich einsehen dass sie Deutsch lernen, dass sie Deutsch sprechen sollen. Ich habe auch einige Fälle gesehen wo es nicht geklappt hat, weil die Eltern halt nicht konsequent geblieben sind.

Sarah: Also, einfach konsequent sein und dann –

Ulrike: Ja, ich weiss zum Beispiel als wir im England gewohnt haben… Sie haben ein bißchen anderes Verhältnis zu den Deutschen, da war es nicht so einfach dann immer konsequent zu bleiben und überall Deutsch zu reden.

Sarah: Wirklich? Das war schwieriger dann im England?

Ulrike: Ja. Im Amerika sind sie sehr offen gegen überallen Nationen eigentlich, ich würde nicht sagen dass sie dort Deutsch feindlich sind, so weit würde ich nicht gehen… aber ein bißchen andere Atmosphäre. Ich kenn’ einen Mann in England, der hat ein 14-jähriges Tochter, die hat einst ihm gesagt, er soll nicht mehr in diesen bescheuerten Sprache mit ihr reden, es würde ihr peinlich.

Sarah: Oh, nein! Schade!

Ulrike: Und sie wohnen in Wales wo es gibt halt nicht andere Deutsche und es war ihr furchtbar unangenehm als Teenager, dass ihr Vater dann in dieser bescheuerten Sprache mit ihr redet. Also, sowas meine ich. Das ist sicher für Einige einen Grund aufzuhören, Deutsch zu reden..

Sarah: Zum Glück haben wir das hoffentlich nicht. In meiner Erfahrung ist hier das immer positiv akzeptiert worden

Ulrike: Ja, es ist ein bisschen anders hier. In Deutschland ist es sowieso umgedreht, sage ich mal, wenn die Kinder Englisch reden sind sie ganz begeistert, noch positiver eigentlich.

Sarah: Es wird da unterstutzt. Können deine Kinder denn auch lesen und schreiben? Offentsichlich lesen können sie schon.

Ulrike: Also, sie lesen ja, die große, die Lizzy, sie liest also deutsche Bücher - ein bisschen niedriger Niveau als das was sie auf Englisch liest und es ist auch ein bisschen anstrengender für sie also es ist nicht ganz so entspannend aber sie macht trotzdem. Also, sie hat, glaube ich, Cornelia Funkes Tintentot angefangen. Aber das Schreiben das ist noch nicht so gut. Sie schreibt wie Pippi Langstrumpf. (lacht) Aber ich muss sagen, ich mach mir nicht so viele Gedanken. Ich denke wenn man Deutsch lesen und sprechen kann dann macht sie irgendwann mal ein Kurs, wenn sie ein bisschen grösser ist. In dem sie Deutsch schriebt. Dann hat sie das auch. Dass sie das Lesen beibehält und das Sprechen ist eigentlich wichtiger. Die Kleine, sie hat jetzt gerade Englisch lesen gelernt, also sie liest… Sie ist erst in der ersten Klasse.

Sarah: Und wie alt ist sie denn?

Ulrike: Sie ist sieben.

Sarah: Die Eine ist sieben und die Andere ist elf, stimmt? Ja. Was für Fragen habe ich noch hier? Meinst du dass du einmal wieder nach Deutschland gehst? Also, umziehst? Oder seid ihr denn hier...?

Ulrike: Ich glaube eigentlich nicht. Also, wie gesagt, mein Mann kein Wort deutsch redet … das wäre wahrscheinlich für uns eine riesengroßen Umstellung und dann würde wahrscheinlich er zurück nach England gehen, aber da würde ich nicht unbedingt hingehen wollen. Alles zusammen genommen, würden wir wahrscheinlich hier bleiben. Man weiss nicht, ich würde nie "nie" sagen. Wir haben es nicht im Plan, sage ich es mal so.

Sarah: Ich verstehe. Und es gibt viele Deutsch in Seattle da, in der Gegend.

Ulrike: Ja, eigentlich. Deswegen ist es nicht so brennend dass ich unbedingt nach Hause muss.

Sarah: Ich glaube, ich habe alle meine Fragen jetzt gefragt. Gibt da noch etwas, was du sagen möchtest?

Ulrike: Also, nein. Ich hoffe nur dass es den Leuten gefällt..

Sarah: Oh, ja, das wollte ich noch fragen... Wie ist der Reaktion dazu? Hast du viele Bücher schon verkauft in der Gegend? In der Nähe?

Ulrike: Ja, wir habe ja hier in Seattle in der Kinderschule, da haben wir Solche verkauft. Ich war in dem deutschen Kindergarten in der ABC-Schule und habe das Buch mal vorgestellt. Gründlich eigentlich positiv – schön, gute Idee, niedlich. Viele haben auch gesagt dass sie auch der Meinung sind, es gibt nicht genüg zweisprachige Bücher. Stimmt das auch. Ich glaube es gibt in Deutschland, wenn sie ein bisschen grösser sind, die Kinder, so ab 10, gibt's denn so Taschenbücher und Romane die sind so zweisprachig geschrieben – Deutsch und Englisch. Aber für so kleinere Kinder die vielleicht ein Deutscher Vater, Englische Mutter haben, habe ich nicht so viel gesehen.

Sarah: Das stimmt.

Ulrike: Das musst du auch wissen, du hast denn eine Buchladung. Hast du auch mehr solche Sachen?

Sarah: Ich habe ein Paar – es gibt so “Kleiner Eisbär”, das kann man kaufen. Die ganze Nord-Süd Verlag, sie haben viele zweisprachige Bücher, aber sie sind so richtig Kurse Bilderbücher. Ein bisschen kleiner und auch so schön lang. Das gibt’s eigentlich dabei, das ist nicht also in zwei Minuten fertig. Das finde ich gut.

Ulrike: Wir haben auch halt gedacht, das ist, weil ich persönlich auf der Meinung bin, durch Reimen lernen die Kinder sowieso besser, die Sprache. Also, sie lernen viele Sachen durch Lieder. Meine Kinder haben viele Lieder und sowas gelernt, dadurch bringt es so besser ein. Deswegen habe ich auch diese Geschichte in Reimform gehalten. Das können sie besser auswendig lernen und mitsprechen irgendwie. Macht diese Rhythmus, diese Melodie macht, das macht doch ein Unterschied, ja.

Sarah: Genau, glaube ich auch. Okay, ja, wie gesagt, noch ein zweites, na? Hawaii, nummer zwei. Dann kaufe ich das auch.

Ulrike: Ich denke schon dass wir noch eins machen würden. Ich habe noch vor, mit einer Freundin eins über ein Schneemann zu machen. Vielleicht haben wir das vor nächsten Weihnachten fertig. Das ist auch auf Deutsch/Englisch, und mit dem Reimen, von dem Schneemann der sich eine Frau sucht, also. Das ist auch so ein bisschen ein überkreisendes Thema. Hat nicht unbedingt was mit Weihnachten zu tun, aber einfach mit Winter und so. Das ist für alle Länder geeignet.

Sarah: Noch mal vielen Dank für deine Zeit. Ich veröffentlich jetzt das Buch in den nächsten paar Tagen auf der Website und dann hoffentlich kann ich bald wieder neue Bücher bestellen.

Ulrike: Ich danke dir.

Sarah: Also, vielen Dank nochmal für die Zeit!

Ulrike: Ja, es ist kein Problem, kein Problem.



Wo ist Hawaii is available through Alphabet Garten with and without accompanying CD. Ulrike Rylance's website is http://www.bilibooks.com

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